Haben Sie nicht schon manches Mal gedacht: „Darüber würde ich gern ein Buch schreiben?“ Zum Beispiel wenn Sie etwas erlebt oder bei anderen miterlebt haben, das Sie für aufschreibenswert hielten? Hatten Sie dann vielleicht das Gefühl: „Dazu habe ich doch etwas zu sagen? Da kann ich doch nicht schweigen?“ Vielleicht haben Sie sogar erste Sätze, erste Seiten formuliert, aber dann hat Sie der Mut verlassen, oder Beruf und Alltag haben Sie so sehr in Anspruch genommen, dass für das Schreiben keine Zeit, keine Muße blieb? (Ein Gastbeitrag von Gabi Loock)
So ist es mir in den ersten 40 Jahren meines Lebens ergangen. Da war der Beruf, da waren die beiden Töchter, die ich allein großgezogen habe, da war eben das, was mir so oft als der alltägliche Wahnsinn vorkam. Trotzdem habe ich in diesen ersten 40 Lebensjahren immer Theater gespielt. Als Schülerin am Gymnasium, als Studentin und auch später als Mutter und Lehrerin. Es waren schöne Rollen, die ich verkörpern durfte. Die Grusche in Brechts „Kaukasischem Kreidekreis“, die Prinzessin Turandot in dem gleichnamigen Stück von Wolfgang Hildesheimer, die Karin in „Wie in einem Spiegel“ frei nach einem Film von Ingmar Bergmann, … nur zum Schreiben kam ich nicht. Sehr zum Leidwesen meiner ehemaligen, inzwischen längst pensionierten Deutschlehrerin, die heute noch mit mir schimpft, weil ich mich nach dem Abitur für Mathematik und nicht für Germanistik oder die Schauspielerei entschieden habe. Ich habe sie immer noch sehr gern, meine alte Deutschlehrerin.
Manchmal braucht es Krisenzeiten, um in seinem Leben etwas zu verändern. Meine Krisenzeit begann Ende der 90er. Ich brauchte ein Ventil, und dieses Ventil war für mich das Schreiben. Abends, wenn die Töchter schliefen oder ausgegangen waren, schrieb ich Kurzgeschichten und Gedichte. Zu dieser Zeit dachte ich noch nicht an eine Veröffentlichung, aber dann ereignete sich zweierlei. Der Regisseur der Theatergruppe, in der ich spielte, wollte, dass ich die Rolle der Winnie in dem Stück „Glückliche Tage“ von Samuel Beckett übernahm. Ich las es und kam zu dem Schluss: So niemals! Da hätte ich mir ja die Seele aus dem Leib spielen können, kein Mensch würde dieses Stück verstehen. Also bot ich dem Regisseur an: „Schreib das Stück so um, dass es verständlicher wird. Dann mache ich es.“ Er wollte das nicht. „Gut“, dachte ich, „dann eben nicht!“ Gleichzeitig merkte ich, dass die Gedichte und Geschichten, die ich in den vergangenen Wochen und Monaten geschrieben hatte, Teile eines Ganzen waren. Und plötzlich wusste ich, dass ich die noch fehlenden Teile suchen und finden und zu einem Ganzen zusammenfügen würde. Die „Königskinder“ waren geboren. Ein Soloprogramm in Gedichten, Geschichten und Chansons.
Königskinder
Ein Jahr harter Arbeit folgte. Schreiben, einen Pianisten finden, ausprobieren, proben, verwerfen, hinzufügen, lachen, weinen, verzweifeln, Spaß haben … es war eine sehr lebendige Zeit. Die letzten Tage vor der Premiere verbrachte ich wie in einem Fieber – Lampenfieber.
Und dann war es so weit! Vor ausverkauftem Haus traten die „Königskinder“ zum ersten Mal ins Rampenlicht und erzählten den Weg der etwas anderen Prinzessin auf der Suche nach dem Glück. Ein psychoanalytisch gefärbtes Märchen, das diese Märchenebene immer wieder verlässt und das Geschehen in reale Situationen überträgt. Das Publikum war begeistert und die Kritiken durchweg gut. Das Programm wurde auch als Hörbuch produziert, so dass ich heute einige Ausschnitte für Sie zusammenstellen kann:
Chansons
Die Erfahrungen mit den Auftritten der „Königskinder“, mit der eigenen Sprache und der Musik, hatten mich auf den Geschmack gebracht. Also beschloss ich, meine Fähigkeiten auszubauen, und machte eine Gesangsausbildung. Gleichzeitig waren es wieder zwei Zufälle, die mir meinen weiteren Weg wiesen. In der Stadt, in der ich zu der Zeit lebte, gab es eine deutsch-belgische Freundschaftsgesellschaft, deren Vorsitzender ein alter Freund von mir war. Diese Gesellschaft wollte nun zum 25. Todestag Jacques Brels einen Brel – Abend veranstalten, und der Freund fragte mich, ob ich an dem Abend, der in drei Wochen stattfinden sollte, nicht einige Lieder des großen belgischen Chansonniers singen könne. Brel – Chansons, auf Französisch, in drei Wochen! Ohne nachzudenken sagte ich ihm zu – und mir im Stillen: „Gabi, bist du jetzt komplett wahnsinnig geworden? Mit deinem bisschen Schulfranzösisch – und dann in drei Wochen? Das schaffst du nie!“
Mithilfe meines Gesangslehrers, vielen Proben und Französisch-Pauken und begleitet von den mir nun schon bekannten emotionalen Aufs und Abs habe ich es dann doch geschafft. Der Brel – Abend wurde ein Erfolg und hatte mir so großen Spaß gemacht, dass ich beschloss, weitere Sprachen in mein Chanson-Programm aufzunehmen. Eine kleine Auswahl dieser internationalen Lieder können Sie ebenfalls hören, wenn Sie mögen.
Das Gauklerlied
Der alte Freund, der Vorsitzende der deutsch-belgischen Freundschaftsgesellschaft, der hatte nun wiederum einen Freund, der Hornist bei den Südwestfälischen Philharmonikern war. Das brachte mich wiederum auf die Idee, doch mal Chansons mit klassischer Begleitung auszuprobieren. Der Brel – Freund vermittelte den Kontakt, und einige Wochen später nahm ich mit Musikern der Südwestfälischen Philharmonie die CD „Von Liebe und Abschied“ auf. Hören Sie mein Lieblingslied aus dieser CD, das Gauklerlied!
Von Liebe und Abschied! Für mich war die Zeit des Abschieds gekommen. Meine Töchter waren aus dem Haus gegangen, um auswärts zu studieren, und mich zog es weg aus dieser Stadt, in der ich die vergangenen 20 Jahre meines Lebens verbracht hatte. Ich ging nach München, für mich die schönste Stadt Deutschlands, meine neue Heimat. Auch hier folgten Auftritte mit den „Königskindern“ und internationalen Chansons. Doch ich merkte, ich hatte das Schreiben vernachlässigt!
Guten Abend, gut‘ Nacht
Der Umzug in eine andere Stadt, zumal in eine Großstadt, bringt es mit sich, dass man viele neue Leute kennenlernt. Und wenn zwei Menschen „einen Draht“ zueinander finden, dann kann es passieren, dass man sehr viel Privates, Intimes erfährt, dass ein Mensch dem anderen sein Leben erzählt. So habe ich die Geschichte einer Frau erfahren, und diese Geschichte hat in mir wieder das altbekannte Gefühl ausgelöst: „Dazu muss ich doch etwas sagen. Da will ich doch nicht schweigen!“ Natürlich habe ich das Leben dieser Frau nicht eins zu eins wiedergegeben; mein Roman „Guten Abend, gut’ Nacht“ ist kein Bericht. Diese Lebensgeschichte war der Funke, der meine Phantasie angefacht und mich das Buch hat schreiben lassen, das Sie nun bei amazon als E-Book erwerben können.
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Guten Abend, gut‘ Nacht
Am Morgen des 21. Dezembers wird in einem Hotel in der Münchner Innenstadt die Leiche von Leo Brandner, Ethikprofessor und erfolgreicher Buchautor, bestialisch erstochen aufgefunden. Die Ermittler Barbara Bachstein, Joachim Feller und Kevin Matuschek finden schnell heraus, dass er sich dort regelmäßig mit einer Frau traf, die niemand zu kennen scheint. Hat Irene Brandner, die attraktive, kluge Ehefrau, ihren Mann aus Eifersucht umgebracht?
Was auf ersten Blick wie ein vorweihnachtlicher München-Krimi wirkt, geht in Wahrheit viel tiefer. Eine brutale Realität steht hinter dieser Geschichte, Gewalt hinterlässt mehr Spuren, als Fingerabdrücke und eingetrocknetes Blut. Diese Geschichte kann aufwühlen und sollte von Lesern über 16 Jahren gelesen werden. „Sehr gut geschrieben, glaubwürdige Charaktere, realistische Dialoge und nie langweilig.“ (Lesermeinung) (3 Rezensionen / 5,0 Sterne) (104 Normseiten) – kurze Zeit nur 99 Cent!
Und wenn Sie vielleicht noch hören möchten, was ich meinen inzwischen geborenen Enkelkindern so singe oder erzähle, dann klicken Sie auf
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