Cathy McAllister’s Entschluss, als selbstverlegende Indie-Autorin ihre Bücher in eigener Verantwortung zu verlegen, entstand nicht etwa aus der Verlegenheit, keinen Verlag zu haben: sie veröffentlichte unter Pseudonym bereits mehrere Bücher bei renommierten Verlagen wie Ullstein oder C. Bertelsmann.
Cathy, wie kommt man dazu, dann trotzdem den eigenen Weg zu suchen?
Nun, ich hatte eine längere Schreibpause, während ich in Afrika war (2009-2010) und als ich mit einem neuen Projekt bei Agenturen anklopfen wollte, bekam ich meist zur Antwort, dass mein Manuskript zwar gut geschrieben sei, aber das Genre (Historischer Roman) nicht mehr so gut laufen würde. Ich hatte vorher Erotik geschrieben und wollte nun davon weg und unter anderem Namen schreiben. Das wiederum war den Agenten nicht so recht. Also entschied ich mich, es auf eigene Faust zu versuchen. Was hatte ich zu verlieren?
Wie sind Ihre Erfahrungen als Indie-Autor?
Sehr positiv. Ich war überrascht, wie schnell die Verkäufe in die Höhe schossen. Auch der Kontakt zu anderen Indies, hauptsächlich über Twitter, ist einfach super. Ich denke, wir sind dabei, die Verlage langsam aber sicher das Fürchten zu lehren. Ich bin überzeugt, dass es ein paar verdammt gute Autoren gibt, welche bei Verlagen abgeblitzt waren, die jetzt gute Verkäufe erzielen. Ein Verlust für die Verlage, wenn Sie mich fragen.
Was mir auch gefällt ist, dass ich frei bin, zu schreiben, was mir gefällt. Ich habe ja kaum Kosten für ein Buch, also riskiere ich recht wenig. Bisher hat es sich mehr als bezahlt gemacht.
Welche drei Bücher würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Das ist schwierig, weil Diana Gabaldon acht geschrieben hat :) Ich würde sagen Teil 1 von Gabaldons Jamie und Clair Reihe, dann Under the Dome von Stephen King und Blueeyedboy von Joanne Harris.
Cathy McAllisters drei „Einsame-Insel-Bücher“:
[threecol_one][/threecol_one] [threecol_one][/threecol_one] [threecol_one_last][/threecol_one_last]Was können Sie anderen Autoren raten, die ebenfalls überlegen, sich als Indie zu versuchen?
Ich würde jedem dazu raten, es zu versuchen, wenn er sich über folgende Dinge im Klaren ist.
1. Es reicht nicht, einfach ein Buch zu schreiben. Man muss sich um Korrektorat, Lektorat, Covergestaltung, Konvertierung und Werbung allein kümmern.
2. Man muss ein dickes Fell haben und sich darauf einstellen, dass es auch kritische Stimmen geben wird. Manchmal ist eine Überarbeitung ratsam, wenn viele Kunden etwas bemängeln, was man vielleicht besser ändern sollte.
3. Man sollte nicht mit der Erwartung an die Sache herangehen, man würde die neue Amanda Hocking werden. Das gibt der deutsche Markt auch gar nicht her.
Cathy McAllister hat mir zu jedem ihrer bisher erschienenen eBooks einen kurzen Satz geschickt; ich habe diese Aussagen in die folgende Werkschau aufgenommen. Bitte beachten Sie: diese eBooks sind nicht kostenlos – aber preiswert! McAllister schreibt einen routinierten und kompetenten Stil, ihre Bücher sind professionell lektoriert. Diese Liebesromane möchte ich Ihnen (im wahrsten Sinne des Wortes!) ans Herz legen!
Rette mein Herz
Indianer faszinieren mich schon seit Jahren. Ich wollte schon immer einmal darüber schreiben.
Fessel mein Herz
Ich habe schon lange eine Schwäche für Männer in Kilt. Deswegen ziehe ich auch demnächst nach Schottland *lol*
Bezwinge mein Herz
Welche Frau hat nicht schon mal geträumt, von einem wilden Piraten entführt zu werden?
Der Unbezähmbare
Dieses Manuskript hatte ich vor Jahren begonnen und plötzlich hatte ich Lust, es aus der Schublade zu holen und zu beenden.
Angst im Paradies
In Afrika traf ich eine deutsche Frau, die von ihrem afrikanischen Ehemann eingesperrt worden war. Das gab mir die Idee zu diesem Buch.
Das Herz der Wölfin
Neben Schotten im Kilt, sind Wikinger meine zweite Leidenschaft.
Hier gehts zu Cathy McAllister’s Blog!
Tolles Portrait von Cathy McAllister.
Ich habe auch schon zwei Geschichten von ihr gelesen und war begeistert.
Weiterhin viel Erfolg für Cathy!
Das Portrait ist wirklich gut gelungen.
Besonders gefällt mir, die realistische Einschätzung, was den Verkauf der Bücher betrifft und die Aufzählung der ganzen Palette an Arbeit, die neben dem Schreiben bewältigt werden muss.
Viel Erfolg, Cathy McAllister
Danke für diesen guten Artikel!