Wenn ich geahnt hätte, worauf ich mich einlasse, hätte ich es mir womöglich noch einmal überlegt. Zumindest wäre mein Leben anders verlaufen, wenn ich Franz von Klotz nicht mitten in der Nacht nach Hohen-Lützow geschickt hätte: kein erzwungenes Alleinsein während des Schaffensprozesses, keine tage- und wochenlange Recherche in Bibliotheken, Archiven und Museen, kein permanentes Kopfkino, das mich bis in meine Träume verfolgt. (Ein Gastbeitrag von Carola Herbst)
Aber wie das so ist – in einem Streit mit meinem lieben Mann habe ich vollmundig verkündet, ich werde ein Buch schreiben und es ist nun mal nicht meine Art, klein beizugeben. Außerdem hätte ich mich einer großartigen Erfahrung beraubt. Denn selbst wenn ich allein in meinem Arbeitszimmer hinter meiner Tastatur sitze, bin ich niemals einsam. Bei der intensiven Arbeit an meinen Romanen lebe ich in einer anderen Welt, ich beobachte meine Figuren, fühle, was sie fühlen, suche mit ihnen nach Auswegen aus Konfliktsituationen, freue mich oder leide mit ihnen, höre darauf, was sie zu erzählen haben und stehle mich in ihre Gedanken. Das ist aufregend, inspirierend und anstrengend zugleich.
Als ich mit dem Schreiben begann, war ich so vermessen, auf einschlägige Ratgeber zu verzichten. Ich folgte nur meiner Intuition. Rückblickend gesehen war das ganz gut so, sonst hätte ich mich von der selbstgestellten Aufgabe einschüchtern lassen. Mittlerweile habe ich zwei jeweils 735 Seiten starke Bände einer historischen Romantrilogie um die Grundherren von Hohen-Lützow veröffentlicht, einschlägige Ratgeber studiert und fürchte mich nicht, am dritten Band weiterzuschreiben.
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Weiße Geheimnisse
Historischer Roman von Carola Herbst
Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin im Jahre 1816: Der Sturm ist vorüber, die Wirren der Befreiungskriege sind überstanden …
Franz von Klotz dient als Premierleutnant bei den preußischen Garde-Dragonern. Nach dem siegreichen Krieg gegen Napoleon folgt er dem Hilferuf des Vaters, nimmt Urlaub und ermittelt in Rostock in eigener Sache; denn sein Bruder Johann ist in der Universitätsstadt verschwunden … ein spannender, sehr umfangreicher Krimi, farbenprächtig in einen historischen Roman verpackt! „Eine spannende Zeitreise, die ich gern weiterempfehle.“ (Leserin) (23 Rezensionen / 3,9 Sterne) (ca. 720 Seiten) (Lexikus Verlag) – noch günstig?
Apropos „fürchten“! In meinem bisherigen Berufsleben habe ich sowohl mit den Händen zugepackt als auch mit dem Kopf gearbeitet, aber nirgendwo bin ich solchen Gegensätzlichkeiten begegnet wie bei der Schriftstellerei. Mit Erscheinen eines Buches wird man – nach monate- oder gar jahrelanger Arbeit an der eigenen Geschichte – in die Öffentlichkeit katapultiert und muss sich der Meinung seiner Leser stellen. Ich muss zugeben, das hat für mich nach wie vor etwas Beängstigendes. Da ist die Freude umso größer, wenn ich begeisterte Zuschriften erhalte, mir quasi verboten wird, dem einen oder anderen Protagonisten etwas zustoßen zu lassen (so etwas kann bekanntlich ins Auge gehen, man denke nur an „Missing“). Auch genieße ich es, auf Lesungen mit meinem Publikum direkt in Kontakt zu treten.
„Weiße Geheimnisse“ ist ein historischer Roman mit Krimiel-Ementen. Als Kulisse habe ich meine Heimat gewählt. Also, liebe Leser, ich lege Ihnen meine Welt zu Füßen. Lassen Sie sich forttragen in das Jahr 1816, in eine Zeit großer Widersprüche, in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. Ich freue mich auf Ihre Meinungen, Anregungen und Ihre Kritik!