„Gibt es Wilbury wirklich?“, fragte mich eine meiner Testleserinnen vor ein paar Tagen. „Wenn ja, dann will ich dort unbedingt Urlaub machen.“ Zu ihrem großen Bedauern musste ich verneinen … (ein Gastbeitrag von Katrin Koppold)
Das idyllische Örtchen Wilbury on the Woods ist rein fiktiv, Glenford Castle, der Ort, auf dessen Gelände meine temperamentvolle Hobby-Detektivin Cathy die Leiche der Postbotin Veronica findet, hat jedoch ein reales Vorbild: Die Burg Dill liegt im Hunsrück, in der Region, in der ich aufgewachsen bin, und mit der Ruine verbinde ich viele schöne Jugenderinnerungen. Überhaupt sind viele Erinnerungen in diesen Roman eingeflossen …
Das Gespräch zwischen Cathy und ihrer Mutter, in denen sie sich über die vermeintlich vergewaltigte Katze Betsy unterhalten, fand zum Beispiel wirklich statt; Nino, den depressiven Windhund, gab es ebenfalls und der tragische Unglücksfall in der Vergangenheit, auf dem der Roman basiert, ereignete sich in meiner Familie vor achtzig Jahren tatsächlich. (Man munkelt, dass es sich dabei in Wahrheit um ein Verbrechen handelte. Nachgewiesen werden konnte diese Tat jedoch nie.)
Von daher sollte der Roman, übrigens der erste, den ich geschrieben habe, auch im Hunsrück spielen. Da ich es aber nicht besser wusste, ließ ich in der ersten Version nicht nur persönliche Erlebnisse einfließen, sondern übernahm auch Figuren aus meinem dörflichen Umfeld.
Meine Freundin meinte irgendwann: „Wenn du willst, dass deine Eltern hier wohnen bleiben, solltest du deine Figuren stärker verfremden?“ Diesen Satz fand ich zwar sehr lustig, aber er gab mir auch zu denken. Danach landete das Projekt erst einmal für sechs Jahre in der Schublade. Und was soll ich sagen … meine Mutter war sehr erleichtert darüber.
Irgendwann suchte ich während des Schreibens an meinem letzten Roman „Sehnsucht nach Zimtsternen“ darin nach einer Stelle, in der die Hauptdarstellerin joggen geht, weil ich die als recht witzig in Erinnerung hatte und mich ein wenig inspirieren lassen wollte. Als ich jedoch erst einmal angefangen hatte, in meinem Debut zu lesen und selbst neugierig war, wie es weiterging (ich konnte mich nach all den Jahren tatsächlich nicht mehr daran erinnern), wurde mir klar, dass „Hochzeitsküsse und Pistolen“ zu schade ist, um auf meiner externen Festplatte zu vermodern. Ich begann, den Roman zusammen mit meiner Lektorin Claudia Winter komplett zu überarbeiten.
Mit dem Ergebnis bin ich nach drei Monate langer Arbeit wirklich glücklich, denn für mich ist „Hochzeitsküsse und Pistolen“ zu einem Schatzkästchen voller Erinnerungen geworden und – darauf bin ich besonders stolz! – niemandem von meinen Testleserinnen ist es gelungen, den Mörder zu erraten!
Neuerscheinung: nur 99 Cent statt 2,99 €
Hochzeitsküsse und Pistolen
Chick-Lit Krimi von Katrin Koppold
Nur wenige Tage, bevor Cathy ihre große Liebe heiratet, stolpert sie auf der Ruine von Glenford Castle über die Leiche der Postbotin Veronica …
Cathy ist verzweifelt: ihr Bräutigam, der Polizist Simon, muss den Fall aufklären – ausgerechnet jetzt, wo die Hochzeit stattfinden soll und die Flitterwochen geplant sind! Also beschließt Cathy, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Denn bei aller Liebe glaubt sie nicht so recht an Simons detektivische Fähigkeiten … sehr unterhaltsame, turbulente Krimikomödie der Autorin der erfolgreichen Romane „Aussicht auf Sternschnuppen“ und „Zeit für Eisblumen“. „… ein amüsanter aber auch spannend gehaltener Krimi …“ (Leser) (193 Seiten, 3.097 Pos.) – noch günstig?
Katrin Koppold ist auch die Autorin der romantischen Liebeskomödien „Aussicht auf Sternschnuppen“, „Zeit für Eisblumen“ und „Sehnsucht nach Zimtsternen“. Aufgrund des großen Erfolges der eBook-Bestseller werden die Romane von dem renommierten Verlag Rowohlt als Taschenbücher verlegt und sind ab August 2015 auch im Buchhandel erhältlich.