Buchempfehlung: „Tödliche Sure“, ein Islam-Thriller von Wolf Thorberg

Warum schreibt ein bekennender Atheist einen Religionsthriller? Nun, ich fand es schon immer faszinierend, wenn Menschen andere töten für etwas, das es nicht gibt, statt für etwas, das es sehr wohl gibt, wie zum Beispiel das große Geld oder die ewige Liebe … (ein Gastbeitrag von Wolf Thorberg)

Wolf Thorberg

Wolf Thorberg

Wer hier allerdings den üblichen Plot erwartet – schlecht rasierte Jungens mit Migrationshintergrund schreien „Allahu Akbar“ und jagen dabei sinnfrei „Ungläubige“ per Bombe in die Luft, wird enttäuscht sein. Der Islam hat eine Menge mehr zu bieten.

Zum Beispiel wisperte mir während einer Iranreise ein Basari eine Legende zu von einer letzten, geheimen Offenbarung des Propheten, die in das Muster eines vor Jahrhunderten verschollenen Teppichs eingeknüpft sein soll. Für mich stand damit fest: Das wird Thema meines ersten Romans. Damit gleichzeitig die Bewährungsprobe des schon länger in meinem Kopf mit den Hufen scharrenden Ermittlerduos Grete und F.: Hier eine frischgebackene Anwältin mit spitzer Zunge und gefährlichen Fäusten. Dort ein Jurastudienabbrecher, Tee- und Cannabisliebhaber, mäßig erfolgreicher Philosoph, dafür umso begabterer Detektiv.

Grete will endlich ein eigenes Mandat in der Kanzlei und bekommt den Fall des Teppichhändlers Eschenbach serviert, der an Außerirdische glaubt und sich von ihnen verfolgt wähnt. Das wird er dann auch tatsächlich. Allerdings von einer islamischen Sekte, die sich sogar auf die altehrwürdigen Assassinen beruft. Sie sind auf der Jagd nach besagtem Offenbarungs-Teppich, den Eschenbach für eine Unsumme gekauft hat, weil er in ihm ebenfalls ein, wenn auch ganz anderes, Geheimnis vermutet: Nämlich den Beweis seiner Ufo-Theorien …

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Tödliche Sure

Islam-Thriller von Wolf Thorberg

Könnte eine bislang unbekannte Offenbarung des Propheten das islamische Glaubensbild nachhaltig erschüttern?

Der Teppichhändler Eschenbach erwirbt im Nahen Osten ein ganz besonderes Stück: einen Teppich, in dem eine rätselhafte Botschaft eingewebt ist. Dass er damit nicht fliegende Untertassen, wie er meint, sondern islamistische Sektierer auf den Plan ruft, macht diesen Fall zur Bewährungsprobe für die schlagfertige Anwältin Grete und ihren fantasievollen Partner F.: denn in diesem grotesk anmutenden Fall verbirgt sich der Zündstoff für einen Religionskrieg … „Spannend, gut recherchiert und alles löst sich logisch auf …“ (Leser) (371 Seiten) – noch günstig?

Was nach Groteske klingt und es letztlich auch ist, ein abgedrehter Fall für ein ebenfalls leicht schräges Ermittler-Duo, entwickelt sich zum tödlichen Drama von Shakespearschen Ausmaßen. Denn Sektenoberhaupt Tabrizi und seine Mannen müssen, unterwegs in göttlicher Mission, auf keine gewöhnliche Moral Rücksicht nehmen. Der Glaube an das, was es nicht gibt, rechtfertigt, alles zu tun, was sich denken lässt.

Am Ende finden sich immerhin Grete und F. zu einem ungleichen Paar zusammen und nicht alle, die mit dem Unglücks-Teppich in Berührung kommen, bleiben auf der Strecke. Etwas anderes brächte ich, im tiefsten Herzen ein Romantiker, auch gar nicht über mich!

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