Buchempfehlung: „Totgetäuscht“, ein Thriller von Cornelia Lotter

Warum verlieben sich Frauen in Männer, die im Gefängnis sitzen? Diese Frage hat mich interessiert. Und sie war Ausgangspunkt für meinen Thriller „Totgetäuscht“, in dem ich eine solche Geschichte erzähle. (Ein Gastbeitrag von Cornelia Lotter)

Eine nicht mehr ganz junge, vom Leben und den Männern enttäuschte Bibliothekarin beginnt einen Briefwechsel mit einem verurteilten Totschläger, der noch einige Jahre hinter Gittern verbringen muss. So fängt es gewöhnlich an. Mit einem ganz normalen, heute im Zeitalter von Mails und WhatsApp aber etwas antiquiert wirkenden Gedankenaustausch auf Papier.
Oliver Hilzinger gelingt es durch allerfeinste Manipulation und großes psychologisches Geschick genau in die Defizite vorzudringen, die Dorothea hat. Er erscheint ihr als der, den sie schon immer gesucht hat, der endlich all ihre Sehnsüchte stillen wird. Er wird von ihr zu einem armen Häftling stilisiert, der eben einmal die Selbstbeherrschung verloren hat. Man kennt das ja: schlechte Kindheit und so weiter.
Das dunkle Geheimnis des Straftäters kommt erst allmählich zum Vorschein, nachdem Oliver, den sie noch im Gefängnis heiratet, entlassen wird und bei ihr wohnt. Und dieses Geheimnis kostet sie um ein Haar das Leben …

Wer gerne spannende Thriller liest, sollte hier zugreifen. Es sei jedoch gesagt, wer schlechte Nerven hat, sollte dieses Buch links liegen lassen. Es ist ein Thriller wie ein Thriller sein muss. 100%ige Leseempfehlung und 5 hellerleuchtete Sterne. (Leser)