Buchempfehlung: „Wenn der Sommer Schatten wirft“, ein Psychokrimi von Christina Schwarz

Verbrennt man, was man liebt? Wenn das Gestern dein Heute bestimmt … wenn die Vergangenheit dein Leben überschattet … wenn schreckliche Taten deiner Vorfahren auch dich Böses tun lassen … (Ein Gastbeitrag von Christina Schwarz)

Ein unheimlicher Mörder verbrennt scheinbar wahllos junge Frauen bei lebendigem Leib auf dem Scheiterhaufen, während er Liza von ihrer Geburt an nicht aus den Augen lässt. Immer ist er in ihrer Nähe, ohne dass Liza auch nur ahnt, dass sie beobachtet wird.
Sie selbst wird ihr ganzes Leben lang zum Spielball ihres eigenen menschlichen Erbes und dieses Mannes, der die Verkörperung ihrer unbekannten Vergangenheit ist. Seine Obsession spiegelt sich auch in ihren Liebesbeziehungen, die sie mehr und mehr in ihrer Persönlichkeit zerstören, ohne dass sie sich daraus befreien kann.
Irgendwann hat Liza unausweichlich ihren eigenen Tod vor Augen. Hilflos erkennt sie, wie grauenhaft sie sterben soll …

Das finstere Kapitel der kirchlichen Inquisition wird im Hier und Jetzt plötzlich wieder in seiner ganzen Grausamkeit lebendig und erreicht so auch Paul Anderlech in seinem beschaulichen Zwiesel und vor allem auch in seinem eigenen, ganz persönlichen und sehr einsamen Leben.
Der Leser taucht ein in eine spannende Handlung, die in ihm ganz individuelle Gefühle freisetzt und ihn mit jedem der Charaktere, die er langsam und behutsam in ihrer Vielschichtigkeit kennenlernt, auf jeweils sehr eigene Weise mitfühlen lässt. Die menschlichen Abgründe, denen er dabei begegnet, erscheinen manchmal näher, als es einem vielleicht lieb sein kann.