Buchempfehlung: „Eiskalter Schlummer“, ein Thriller von Lutz Kreutzer

Als ich zum ersten Mal in einem Polizeibericht davon lese, bin ich schockiert: verschleppte Frauen, die in einem Verlies gefangen gehalten werden, mitten in einer deutschen Großstadt. (Ein Gastbeitrag von Lutz Kreutzer)

Von vertrauenswürdig auftretenden Männern werden sie aus ihrer Heimat in Osteuropa weggelockt – mit dem Versprechen auf ein besseres Leben in Deutschland. Doch dann kommt das böse Erwachen. Sie werden aufs Übelste missbraucht, um sie gefügig zu machen und zur Prostitution zu zwingen.
Eine schaurige Vorstellung, doch genau das ist geschehen in der Stadt, in der ich lebe: in München, die bayerische Hauptstadt, die eher für Idylle steht, wo die Welt noch weitgehend in Ordnung scheint. Doch was hier aufgedeckt wird, macht sogar die Polizei ratlos. In einem Keller werden die jungen Frauen gefangen gehalten, ohne Toilette, ohne Licht. Sie werden auf perfideste Art und Weise erniedrigt. Später verschwinden sie in irgendeiner Privatwohnung, wo sie als Prostituierte dienen müssen.
Diese unsägliche Tatsache lässt mich lange nicht los. Ich mache mich daran, eine Geschichte zu entwickeln, die diese grausamen Machenschaften aufgreift. Bei meinen Recherchen stoße ich auf Umstände, die immer mehr Fragen aufwerfen. Wieso gerade München? Wer zieht die Fäden im Hintergrund?

Eine Bande von organisierten Kriminellen spielt ebenso eine Rolle wie eine verschworene Gruppe von Männern, die es ganz banal als Spaß betrachten, sich dieser verschleppten jungen Frauen zu bedienen, als wären sie ein Spielzeug. Dann wird jemand ermordet.
Das Team um Hauptkommissar Benno Völz steht vor einem Rätsel. Allmählich entwirren die Polizisten das Geflecht aus Menschenhandel, Missbrauch und Tod. Ein ebenso überraschendes wie dramatisches Ende führt alle Fäden zusammen. Wie schreibt eine Testleserin: „Super spannend. Hab jeden Tag gelesen und konnte kaum aufhören, um etwas anderes zu tun.“