Buchempfehlung: „Die sieben Geschwister des Bösen“, ein phantastischer Roman von B. N. Hepp

Stell dir vor, deine gesamten üblen Emotionen sind gar nicht deine eigenen, sondern dämonische Wesen, die versuchen, dich in die Hölle zu reiten. Stell dir weiter vor, dies geschieht in einer Welt, in die du noch während des Lesens unvermittelt selbst mit hineingezogen wirst, da du plötzlich auf Parallelen stößt, Ereignisse der eigenen Geschichte etwa oder Dinge, die erst noch passieren könnten …

Es war schon etwas seltsam, als mir durch einen Zufall kürzlich ein fast dreißig Jahre altes Manuskript in die Hände fiel, das mein noch jugendliches Ich einst verfasst hatte. Zunächst amüsiert nahm ich es zur Hand, doch entdeckte dann darin eine solche Aktualität, dass ich beschloss, es zu überarbeiten und zu veröffentlichen.
Herausgekommen ist dabei ein Werk, das im Grunde von zwei völlig unterschiedlichen Autoren verfasst wurde – mir selbst und meinem dreißig Jahre jüngeren Ich, dem ich versuchte als älterer Freund zu begegnen, in jedem Fall jedoch die jugendliche Naivität seiner Erzählung erhalten wollte.
Es war eine spannende Erfahrung, denn wie oft hat man schon die Gelegenheit mit seinem jüngeren Ich noch einmal in aktiven Kontakt zu treten? Und aktiv war die Kommunikation, wir stritten um jede Silbe und jeden logischen Schluss!
Noch bis jetzt frage ich mich jedoch, wer diese Geschichte am Ende aber tatsächlich verfasst haben mag, denn viele Ereignisse, die der Leser darin vielleicht wiedererkennt, waren zum Zeitpunkt der ersten Niederschrift noch gar nicht eingetreten …