Mein Thriller „Fida“ erzählt von einem verschwundenen Mädchen, einem grausamen Täter, allem voran aber die Geschichte einer verzweifelten Mutter auf der Suche nach Antworten. Was geschah mit ihrer dreizehnjährigen Tochter, die eines Abends einfach nicht mehr nach Hause kam? (Ein Gastbeitrag von Stefanie Maucher)
Die Idee zu Fida kam mir, als ich einen Kurztext zum Bild eines Hamburger Fotografen schrieb. Darauf zu sehen war ein Brennnessel-Gestrüpp, in dem sich ein wenig Schnur verfangen hatte – wie der verloren gegangene Bändel eines Sweatshirts. Nach drei kurzen Seiten hatte ich das eindringliche Bild einer Frau vor Augen, die Woche für Woche mit Suchplakaten an einem verfallenden Grundstück vorbeigeht. Ein verlassener Ort, an dem die Antworten auf all ihre Fragen zu finden wären. Zugleich hatte ich das sichere Gefühl, dass sich dieser Stoff für einen ganzen Roman eignen würde. Diese Frau ließ mich nicht mehr los …
In meinem Buch spiele ich mit der Ur-Angst aller Eltern: Was wäre, wenn meinem Kind etwas zustößt? Wie würde ich in so einem Fall mit der Angst umgehen, mit dem Verlust und der Ungewissheit, wenn die polizeilichen Ermittlungen ins Leere führen? Fida voran ging meine Novelle „Kalte Berechnung“, die thematisch schon ähnlich gelagert war, sich jedoch eher mit dem Gedanken der Selbstjustiz und der Rache befasste. In Fida spinne ich den Gedanken weiter, zeichne ein Worst-Case-Szenario, mit dem ich dem Leser emotional an die Nieren gehe.
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FIDA
Ein Jahr ist vergangen, seit Tatjanas dreizehnjährige Tochter nach einem Besuch in der Bücherei nicht nach Hause kam. Tatjana setzt alles daran, ihr Kind zu finden …
Ein Thriller, der den Leser bis an die Grenzen führt. Ein Kind verschwindet, eine Familie zerbricht, ein verstörend bösartiger Psychopath lebt seine krankhaften Neigungen aus – in diesem Buch erspart Stefanie Maucher dem Leser nichts. Rezensenten berichten von Herzrasen und Angstzuständen; der Autorin ist es gelungen, eine Geschichte darzustellen, die in ihrer gefühlten Realitätsnähe mehr als nur beklemmend ist. „Ich fand es schockierend und doch konnte ich einfach nicht das Buch weglegen. Es war traurig, packend, aufregend und gut beschrieben.“ (Leser) (87 Rezensionen / 4,4 Sterne) (ca. 489 Seiten) – noch günstig?
Fida sollte kein Buch werden, das leicht pornografische Züge trägt und einfach zur lockeren Unterhaltung weggelesen wird. Ich habe ein paar explizite, grausame Szenen in Fida, die sich aber nicht umgehen ließen, um diese Story zu schreiben. Es hätte mir wohl niemand abgekauft, wenn der Täter das Mädel entführt, lange Zeit in seinem Keller gefangen hält – und dann was? Mensch ärgere dich nicht mit ihr spielt? Für mich standen in Fida jedoch weder der Täter im Vordergrund noch das Opfer, obwohl deren Perspektiven nicht zu kurz kommen, sondern Tatjana – die Mutter, die sich seit mehr als einem Jahr fragt, was mit ihrer Tochter passierte und nicht zur Ruhe kommt, bevor sie Antworten findet. Im Grunde genommen ist Fida ihre Geschichte.
Mich reizen die menschlichen Untiefen, das Bestialische, das hinter zivilisierten Fassaden wohnt. Fida ist wie Nietzsches vielzitierter Abgrund, der nicht nur in dich hineinblickt, sondern dir einen entsetzten Schrei entlockt, dessen Echo noch lange nach dem Lesen (oder Schreiben) in dir nachhallt.
Hart, spannend und realitätsnah geschrieben reißt Fida die Leser mit, doch ich kann ihnen nicht versprechen, dass sie sich nach dem Lesen gut, beruhigt, sicher, oder gar glücklich fühlen. Ganz gewiss freuen sie sich danach aber darüber, wenn am Abend die Tür aufgeht und ihre Lieben nach Hause kommen. Fida sorgt dafür, dass man wieder zu schätzen weiß, wenn man nur den Alltag, mit seinen ganz gewöhnlichen, kleinen Problemen, bewältigen muss und unterhält dabei bestens. Keine leichte Kost – aber empfehlenswert …