Jeden Tag kommen sie an, auf Flughäfen in Hurghada, Agadir oder auf Djerba, Frauen jeden Alters, die meist nur eines suchen: Erholung. Sie wollen den Stress im Beruf hinter sich lassen, die Schmerzen einer Trennung verarbeiten, den lieblosen Partner oder die Einsamkeit für eine Weile vergessen … (ein Gastbeitrag von Cornelia Lotter)
In ihren Urlaubsressorts treffen sie auf dunkelhäutige braunäugige Kellner, Animateure und Beachboys, die ebenfalls nur eines wollen: ihr Vergnügen, Geld und Geschenke oder, als ganz großes Los, eine Eintrittskarte in das gelobte Land mit Namen Europa.
Doch was dann abläuft, ist kein faires Tauschgeschäft. Denn die Frauen wissen nicht, dass die Männer, die sie da so umwerben, nicht die blumig beschriebenen Gefühle für sie haben. Dass Mohammed oder Ibrahim nicht der Prinz aus 1001 Nacht ist. Sie glauben das, was ihnen da vorgeheuchelt wird und was nichts weniger ist als die große, die ewig wahre und bis in den Tod dauernde Liebe. Auch Anna aus meinem Roman hatte all das ihrem marokkanischen Freund geglaubt. Und für sie endete die vermeintliche Liebe tatsächlich mit dem Tod.
Neuerscheinung: nur 99 Cent statt 2,99 €
Liebeslügen – Ki und das Geschäft mit den Gefühlen
In Leipzig wird Anna al-Hamid erwürgt aufgefunden. Ihr marokkanischer Ehemann, der mit dem gemeinsamen 2-jährigen Sohn in seine Heimat geflohen ist, steht unter dringendem Tatverdacht …
Kommissar Bender stößt auf den „Heirats-Business“, in denen Männer aus arabischen Ländern deutschen Frauen Liebe vorheucheln – um damit die begehrte Aufenthaltserlaubnis in Deutschland zu „erheiraten“. Privatdetektivin Kirsten Stein bekommt währenddessen den Auftrag, eine junge Frau zu suchen, die in Ägypten verschwunden ist. Sie fliegt nach Ägypten, erlebt das schmutzige Geschäft der „Loverboys“ und gerät selbst in höchste Gefahr … „… spannende, aufreibende und aufwühlende Unterhaltung.“ (Leser) (ca. 159) – noch günstig?
Ich fahre seit über zehn Jahren regelmäßig nach Ägypten. Ein wunderbares Land mit wunderbaren herzlichen Menschen. Ich war in Agadir und auf Djerba. Es liegt mir fern, alle im Tourismus beschäftigten Afrikaner über einen Kamm zu scheren. Mit einigen von ihnen verbindet mich noch heute eine herzliche Freundschaft.
Aber durch meine Aufenthalte bekam ich auch Einblick in die beschämenden Mechanismen, die es überall dort gibt, wo Armut und Perspektivlosigkeit auf scheinbaren Reichtum trifft. In meinem Krimi wollte ich deshalb das Phänomen nicht nur aus Sicht der Frauen beleuchten. Deshalb habe ich auch einem der Liebesheuchler eine Stimme gegeben.
Mir ist es wichtig, das Thema „Missbrauch und Vortäuschung von Gefühlen zum Zweck persönlicher Bereicherung“ in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken, damit vielleicht ein paar Frauen weniger Opfer dieser Betrüger werden. Frauen, die am Ende dieser „Episoden“ nicht nur vor einem finanziellen Scherbenhaufen stehen, sondern auch zutiefst in ihrem Selbstwertgefühl beschädigt sind