Fernsehen? Wahrscheinlich zu viel. Dazu der allgegenwärtige Nintendo DS, zärtlich „Ninnie“ gerufen. Die KIM – Studie 2010 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest wirft ein genaueres Licht auf die Mediennutzung der 6 – 13 Jährigen.
Zuerst eine beruhigende Nachricht für den Bildungsstandort: 98 Prozent der Kinder beschäftigen sich täglich oder zumindest mehrfach in der Woche mit Lernen und Schulaufgaben – danach kommt erst das Fernsehen mit 96 Prozent.
Die Buchverweigerer nehmen leider rapide zu: 2006 gaben noch 14 Prozent der Kinder an, in der Freizeit nicht zu lesen. 2010 sind das bereits zwanzig Prozent.
Sechs Prozent der Sechsjährigen sind heute schon Mitglied eines Social Network! Sechzig Prozent der Zwölfjähringen treffen sich in Schüler VZ oder Facebook, das sind fast drei mal so viele wie vor zwei Jahren. Während 2008 nur ein Zehntel der Kinder persönliche Informationen in die Netzwerke stellten, macht das heute bereits jedes dritte.
Und was ist mit klassischen Printmedien? Zeitschriften? Eigentlich gar nicht so schlecht: über dreißig Prozent der Kinder blättern mehrmals in der Woche in Magazinen. (Jetzt wird mir klar, warum unter den 30 erfolgreichsten neu eingeführten Zeitschriften 2010 Titel wie „Prinzessin Lillifee“ ganz oben stehen…)
Ganze zwei Prozent der befragten Kinder von sechs bis dreizehn lesen täglich in der Tageszeitung, neun Prozent schauen hin und wieder mal hinein. Dabei interessiert sich ein Drittel der Kinder für „das, was in der Welt passiert“.
Doch da schon die Hälfte der Kinder täglich oder öfters pro Woche das Internet nutzen darf (davon wiederum die Hälfte ohne Aufsicht…) werden sie ihre News online finden.
Dagegen kämpft der Verband Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV) mit gesponserten Schulmaterialien, in denen „Blogger“ als Verbreiter von Falschmeldungen geoutet werden. Ob das die Aboverkäufe steigert?
Eine Sammlung aktueller Studien zur Mediennutzung gibt es hier.
Quelle: KIM – Studie 2010