eBooks: lesen wie vor hundert Jahren?

Die derzeitig erhältliche eReader Klasse mit ihrem schwarz-weiß Bildschirm und einem sichtbar langsamen Seitenaufbau lässt sich zu nichts anderem nutzen, als zum Lesen von bloßen Texten. Fast fühlt man sich hundert Jahre zurückversetzt, wenn man bedenkt, dass in diesen Büchern nicht einmal eine Farbabbildung möglich ist; ja, sogar der Einband erscheint in Grautönen.

Eine aktuelle Meldung des US-Marktforschers PEW Internet, die reinen eBook Reader Kindle und Nook würden das iPad klar deklassieren, war sogar Spiegel Online eine Meldung wert. Besaßen im November 2010 noch jeweils etwa fünf Prozent der US Amerikaner ein elektronisches Lesegerät beziehungsweise ein iPad, wuchs der Anteil von Kindle und Co. auf zwölf Prozent im Mai 2011. Dagegen stagnierte der iPad Anteil bei acht Prozent.

Berücksicht man die Überschneidung, ergibt sich, dass heute etwa 14 Prozent der Erwachsenen in USA ein eBook auf einem Tablet oder eReader lesen können. Damit hat sich die Menge der potentiellen eBook – Leser in zwei Jahren verdreifacht und weist weiterhin ein starkes Wachstum auf.

Seit Mai ist auf dem iPad das elektronische Sachbuch „Our Choice“ von Al Gore erhältlich: ein beeindruckendes Beispiel, wie ein modern gedrucktes Buch ebenso hochwertig auch als eBook erscheinen kann. Wenn ich dagegen im Sony, Kindle oder Oyo „blättere“, erinnere ich mich eher an die unseligen Zeiten eines Palm. Kein Wunder, dass diese Geräte als klare Auslaufmodelle vermehrt billig auf den Markt geworfen werden; und damit natürlich auch Verbreitung finden.

Eines ist sicher: Das nächste Kindle wird vom Funktionsumfang nahe an das iPad herankommen und gleichzeitig ein gutes, augenfreundliches Lesegefühl vermitteln. Der nur aufs Textlesen optimierte eReader dagegen wird verschwinden.

Quelle: PEW Studie

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